Herausforderung
Die Anpassung an die Herausforderungen der heutigen Konsumgüterindustrie
Kunden erwarten heutzutage, die gewünschten Produkte jederzeit und über ihren bevorzugten Kanal erwerben zu können. Der stationäre Einzelhandel steht unter diesem Druck und sieht sich einer starken Konkurrenz durch Online-Anbieter mit flexibleren Lieferketten gegenüber. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, verlangen einige große Einzelhändler von ihren Lieferanten, die Leistung bei Auftragsabwicklung und termingerechten Lieferungen zu verbessern. Bei zu frühen, verspäteten oder unvollständigen Lieferungen drohen hohe Strafzahlungen, die Umsatz und Marge erheblich belasten können.
Dieses Konsumgüterunternehmen verfehlte seine OTIF-Ziele aufgrund von Lieferverzögerungen aus den Vertriebszentren, häufigen Lagerausfällen und fehlenden Daten zur Nachverfolgung der OTIF-Leistung nach Kunde, Produktgruppe und Netzwerk. Wertvolles Betriebskapital war in Pufferbeständen gebunden, und zusätzliche Transportkosten entstanden, um Lieferungen zu beschleunigen und die Termine der Einzelhändler einzuhalten.
Das Unternehmen benötigte einen klaren Überblick über sein Transportsystem, um frühzeitig erkennen zu können, wann und wo Probleme die Servicequalität beeinträchtigen würden.
Lösung
Frühzeitige Warnungen vor Transportproblemen entlang der gesamten Lieferkette
Zunächst analysierten wir die bestehenden Beschaffungs-, Produktions- und Fulfillment-Prozesse eingehend, um die Ursachen für das Verfehlen der OTIF-Ziele zu identifizieren. Anschließend definierten wir die KPIs und Ereignisse, die frühzeitig erkannt werden mussten, um spätere Probleme zu verhindern.
Anschließend implementierten wir einen Kontrollturm, der mehrere Datenquellen mit dem Transportsystem des Unternehmens verknüpft. Dieser basiert auf dem bestehenden Technologie-Framework und sendet Warnmeldungen basierend auf den erwarteten Lieferzeiten. Er ermöglicht den Transportplanungsteams, Entscheidungen mithilfe prädiktiver Analysen, Ursachenanalysen und Echtzeitdaten zu treffen. Probleme wie verspätete Abfahrten von Abholorten oder Verzögerungen während des Transports werden frühzeitig erkannt, sodass gezielte Maßnahmen ergriffen werden können, um OTIF-Fehler entlang der gesamten Lieferkette zu vermeiden.
Folgende Technologien haben wir dabei eingesetzt:
- Cora SeQuence von Genpact automatisiert Arbeitsabläufe und koordiniert die Aktivitäten mehrerer Teams über ein zentrales System. Dadurch wird die Kommunikation zwischen dem Konsumgüterunternehmen und dem Einzelhandel vereinfacht und der Bedarf an E-Mails und Telefonaten reduziert.
- Die robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA) erfasst Daten aus den Systemen für Unternehmensressourcenplanung, Lagerverwaltung und Transportmanagement. Dadurch wird der manuelle Aufwand für Datenerfassung, -aufbereitung und -analyse erheblich reduziert und die Abhängigkeit von den Fähigkeiten und der Erfahrung der Planer deutlich verringert.
- Eine Logistikkomponente eines Drittanbieters, die mit allen gängigen Supply-Chain-Transparenzplattformen kompatibel ist.
- Intuitive Bestell-Dashboards, die jeden Schritt von der Auftragserfassung bis zur Lieferung nachverfolgen.
Diese Lösung ist sowohl personeller als auch technologischer Natur. Wir haben engagierte Transportplaner zu Experten für die Belieferung eines wichtigen Einzelhändlers ausgebildet. Sie analysieren die Servicelevels Zeile für Zeile und planen Lieferfenster sowie Transporte. In wöchentlichen Meetings zwischen Genpact und dem Unternehmen wurde zudem ermittelt, wie die OTIF-Lieferungen an jeden Einzelhändler optimiert und die jeweils am besten geeigneten Spediteure ausgewählt werden können.
Der Kunde kann nun auf vorgelagerte Ereignisse reagieren, bevor diese zu nachgelagerten Ausfällen führen, indem er Lagerbestände gezielt beschleunigt, Lieferungen an alternative Standorte verlagert, Bestellungen anpasst und Lieferungen priorisiert. Dadurch kann der Kunde seine Aufträge jetzt nahezu fehlerfrei, pünktlich und vollständig erfüllen.
Auswirkungen
Nahezu perfekte termingerechte Lieferungen und ein herausragendes Kundenerlebnis
Das Konsumgüterunternehmen kann nun seine OTIF-Lieferziele mit den Einzelhändlern abstimmen und so erhebliche Strafzahlungen vermeiden. Die OTIF-Quote verbesserte sich innerhalb von weniger als 12 Monaten von 78 % auf nahezu 90 %. Dadurch konnten Bußgelder von über 5 Millionen US-Dollar eingespart werden. Weitere Vorteile:
- Eine Produktivitätssteigerung von 20–40 % dank Automatisierung
- Bis zu 20 % effizientere Ressourcenauslastung durch gesteigerte Produktivität
- Höhere Zufriedenheit der Einzelhändler dank geringerer Lieferprobleme
Der reibungslose Übergang des Transportplanungsteams führte dazu, dass sich der Service nach dem ersten Quartal über die folgenden zwölf Wochen hinweg wöchentlich verbesserte. Nachdem sich die OTIF-Kennzahlen stabilisiert haben, konzentriert sich Genpact gemeinsam mit dem Kunden nun nicht mehr auf die tägliche Leistung, sondern auf die Umsetzung von Projekten zur KPI-Optimierung mit den Einzelhändlern. Unsere Vision ist es, die Lieferkette noch stärker zu vernetzen, indem wir Lagerbestandswarnungen implementieren und Bestellungen lückenlos nachverfolgen, sodass die Einzelhändler jederzeit wissen, wann ihre Lieferung eintrifft.